Das Prinzip eines Schwarzen Theaters ist eine optische Täuschung, die als schwarzes Kabinett bezeichnet wird und die Unvollkommenheiten des menschlichen Auges nutzt. Ein Auge kann Schwarz nicht von Schwarz unterscheiden. Der Trick an sich ist jedoch in der Theaterpraxis sehr einfach: Ein schwarz gekleideter Schauspieler vor einem schwarzen Hintergrund ist für den Zuschauer nicht sichtbar. Objekte und Requisiten, die von schwarz gekleideten Schauspielern gesteuert werden, erhalten dann die Fähigkeit, sich zu bewegen. Unbelebte Dinge sind Träger einer dramatischen Aktion, wenn sie nicht sogar gleichberechtigte Partner von lebenden Schauspielern sind.
Man könnte sagen, dass die Wiege des schwarzen Theaters, zumindest der Legende nach, das alte China der Ming-Dynastie während der Regierungszeit von Wang-Pang war. Die Legende sagt auch: "Sehr traurig war der Kaiser, dessen Sohn starb, und er konnte seinen Tod kaum verkraften." In jenen Tagen war jedoch auf dem Hof ein Zauberer namens Mang-ti. Durch die Verwendung von Hell und Dunkel, den Kontrast von Schwarz und Weiß und die Hilfe eines sogenannten schwarzen Kabinetts konnte er den Kaisersohn in den Vorstellungen wieder in seinen Kopf zurückholen und den Kummer des Kaisers für eine Weile lindern.
Die Reise dieser Kunst von China nach Europa war weder kurz noch einfach.